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Neuland im Umgang mit Menschen entdecken

Der Beruf des Heilerziehungspflegers hat viele Gesichter

 

Wir bilden aus: examinierten Heilerziehungspfleger/in

Man hat das Gefühl der 26-Jährigen fällt ihre Arbeit leicht. Sie strahlt Optimismus und Zuversicht aus, dabei hat sie täglich mit vielen schweren Schicksalen zu tun. Sarah Dommenz ist Heilerziehungspflegerin und arbeitet seit vier Jahren im Sozialtherapeutischen Zentrum der Domus-Mea-Gruppe in Hallthurm. Sie  ist mitverantwortlich für die Leitung einer Wohngruppe mit 28 Bewohnern.

 

Ihr Fachabitur und ihre Ausbildung hat sie 2007 in Cottbus abgeschlossen und zunächst als Gruppenleiterin in einer Werkstatt mit behinderten Menschen gearbeitet. „Ich war von meinen Eltern her vorgeprägt und seit meiner Kindheit schon im Umgang mit behinderten Menschen vertraut. Mein Vater leitete eine  pädagogische Einrichtung, meine Mutter ist Krankenschwester.“

 

Neuland war für Sarah das Berchtesgadener Land und der Umgang mit Menschen, die auf dem Weg einer sozialen Eingliederung sind. „Viele von ihnen sind in meinem Alter, und es ist erschreckend zu sehen, wie so junge Menschen jeden Halt und jede Struktur verlieren, unter Vereinsamung bis hin zur Verwahrlosung leiden“, erklärt sie. Die Bewohner im ‚Offenen Bereich‘ haben aber viele wichtige Therapieerfolge geschafft,  hin zu einem normalen Leben. Sie bewältigen einen strukturierten, geregelten Tagesablauf und werden dabei weiter in Gruppen- und Therapiegesprächen begleitet.

 

„In schwierigen Situationen hilft oft das Bauchgefühl weiter. Jeder Mensch ist anders, reagiert auf (An-) Forderungen oder Mitgefühl individuell“, erzählt Sarah und ergänzt:  „das Positive ist die Dankbarkeit, wenn unsere Schützlinge ihre ersten Therapieerfolge erkennen und für sich wieder eine Perspektive sehen.“

 

Privat hat sie gemerkt, dass sich hinter anfänglicher Skepsis in der Bevölkerung oft die Unsicherheit verbirgt. „Kommt man ins Gespräch, erzählt ein wenig von der Arbeit, hat man schnell den Respekt der Leute. Am wichtigsten aber ist der Spaß bei der Arbeit“, sagt sie und lacht.

 

Beruflich fühlt sich Sarah Dommenz im Sozialtherapeutischen Zentrum Hallthurm wohl. Zudem bietet der Beruf des Heilerziehungspflegers gute Perspektiven. Ob ein Studium in der Sozial- oder Heilpädagogik oder  eine  Zusatzqualifikation, um in der Therapie mit Tieren arbeiten zu können. Auch ergeben sich in  größeren Unternehmen, wie die Domus-Mea-Gruppe, immer wieder Möglichkeiten sich beruflich zu verbessern.

 

Sarah hat ihren Wunschberuf gefunden und sich dabei gut entfalten und einbringen können. „Natürlich muss  man sich auf den Menschen einlassen können. Zugleich ist man in der Lage wirklich zu helfen, auch wenn dafür immer etwas Geduld und Verständnis nötig ist. Wir arbeiten eben in der Begegnung von Mensch zu Mensch und das ist eine würdige Aufgabe.“

 

Ein ganz anderer Aspekt der Arbeit ist die Dokumentation, die etwa ein Drittel der Zeit in Anspruch nimmt. „Wir arbeiten in keinem rechtsfreien Raum. Ärzte, Betreuer, die Heimaufsicht und Kassen haben immer ‚ein Auge‘ auf unsere Arbeit. Zudem ist es unser eigenes Interesse Therapieverläufe und Erfolge zu protokollieren um gemachte Zielvereinbarungen zu kontrollieren, auch mit den Bewohnern. Nur so kann Selbstverpflichtung funktionieren. Selbst beim Schichtwechsel muss der Kollege, die Kollegin ja immer auf dem aktuellen Stand sein.“

 

 

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