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Pflege um jeden Preis

Pflege im Alter ist kein gern genossener Luxus wie die Schönheitspflege einer 20-Jährigen. Sie ist ein Muss, eine Notwendigkeit, die bei eingeschränkten Fähigkeiten zunehmend der fremden Hilfe bedarf. Ab Pflegestufe II wird sie zu einer Lebens-Notwendigkeit, wobei auch schon bei Pflegestufe I ein völlig selbständiges Leben nicht mehr zu schaffen ist. So traf die Politik einen echten Lebensnerv, wenn sie im Herbst 2011 die Reform der Pflege in Deutschland anging.


Dabei war die Zielrichtung bereits im Vorfeld erkennbar, nämlich billiger sollte es werden angesichts einer stark steigenden Zahl von Senioren. VdK-Präsidentin Ulrike Mascher mahnte darum schon vorab an: „Das Recht auf gute Pflege darf nicht von den finanziellen Möglichkeiten des Einzelnen abhängen.“ Sie stemmte sich damit gegen den Versuch des Bundesgesundheitsministers Daniel Bahr zur Einführung einer verpflichtenden privaten Zusatzvorsorge in der Pflegeversicherung. „Viele gesetzlich Versicherte sind bereits jetzt durch Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung einseitig überproportional belastet. Insbesondere für Geringverdiener und Ältere ist es unmöglich, einen privat zu finanzierenden Kapitalstock für einen stationären Pflegefall aufzubauen.“


Der Sozialverband VdK forderte einen Risikostrukturausgleich zwischen privater und gesetzlicher Pflegeversicherung. Zudem müssten Teile, wie zum Beispiel das beitragsfreie Mitversichern von Familienmitgliedern, künftig aus Steuergeldern finanziert werden. Der Verband mahnt weiter eine nötige Verbesserungen und Erweiterungen der Pflegeversicherung an.

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