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Segen und Fluch der Arbeit

Die Einen wollen gerne (noch) arbeiten, Andere dürfen oder können nicht und viele Menschen haben gar keine andere Wahl, müssen also arbeiten, oft über das 70. Lebensjahr hinaus. So zwiespältig und vielfältig die Lebenssituation der Menschen ist, so vielschichtig zeigt sich auch die Arbeitswelt von Unternehmerseite.

 

Bei vielen Großunternehmen sind heute gar keine Arbeitnehmer zu finden, die älter als 50 Jahre sind, dazu zählt in Deutschland jedes zweite Unternehmen. Programme zur Frühverrentung und Jugendwahn haben ihren Teil dazu beigetragen. Einmal mehr zeigt sich die Zwangsverpflichtung „Rente ab 67“ als großer Sparstrumpf der Kassen.

 

Einen positiven Trend hingegen setzt der Mittelstand. Er ist Vorreiter bei der Beschäftigung Älterer, will auf ihr Fachwissen nicht verzichten. Nach einer Umfrage der Familienunternehmer und der Jungen Unternehmer beschäftigen fast 40 Prozent der Betriebe Mitarbeiter, die älter als 65 Jahre sind. Bei fast zwei Dritteln der befragten Betriebe liegt der Anteil der Beschäftigten im Alter von 55 bis 65 Jahren bei über fünf Prozent der Gesamtbelegschaft. Bei 13 Prozent der Unternehmen stellen die Mitarbeiter dieser Altersgruppe sogar 20 Prozent der gesamten Belegschaft.

 

Ob Arbeit im Alter nun aus einer finanziellen Notlage heraus geschieht oder an „der Lust an der Arbeit“, darüber streiten sich Politiker und Interessenverbände. Immerhin bessern mehr als 770 000 Rentner über 65 Jahre ihr Einkommen auf diese Weise auf. Hinzu kommen rund 530 000 Minijobber in der Altersgruppe zwischen 60 und 65 Jahren. Auch darunter dürften viele (Früh-)Rentner sein. Die Zahl der arbeitenden Ruheständler dürfte damit die Million deutlich übersteigen.

 

 

 

 

 

 

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