Es war nur eine kleine Immobilienmesse in einer Bankfilliale im Ruhrgebiet und doch machte sie zwei Trends deutlich. Es wird beim Immobilienkauf zwar viel über das Internet gesucht, doch wichtige Entscheidungen trifft man immer noch lieber vor Ort und setzt gerne auf fachkundige Beratung. Zudem klammern speziell Senioren heute nicht mehr so stark an das über Jahrzehnte gehegte Häuschen, sie suchen sich lieber eine kleinere Wohnung in zentraler Lage.

„Das ist eine Trendwende“, erklärt Stefan Schocke, Abteilungsleiter eines Immobiliencenters. „Da werden Wohnungen gewünscht, die zentral liegen, gut begehbar sind und wo man auch einfach mal drei Wochen in den Urlaub fahren kann, ohne vorher einen Gärtner bestellen zu müssen. Diese Entwicklung hängt vor allem mit der gestiegenen Mobilität im Alter zusammen“, meint der Experte.

Eine zweite Entwicklung dürfte sich aber ebenso stark auswirken. Man denkt heute früher ans Alter und sorgt dafür besser vor, etwa durch barrierefreie Wohnungen oder eine zentrale Lage mit ‚einem Geschäft um die Ecke‘. Schicke Reihenhäuser mit engen Wendeltreppen werden mit zunehmendem Alter eben zur Belastung und einen Staubsauger über zwei Etagen zu wuchten ist kein Vergnügen.

Zur „Altersvorsorge“ zählt heute ebenso, sich über Möglichkeiten eines betreuten Wohnens zu informieren oder aber sich gezielt von Senioreneinrichtungen ein persönliches Bild zu machen. Ein Unfall oder eine Erkrankung können mitunter ein schnelles Handeln fordern.