Wie jüngst die Osnabrücker Zeitung berichtet, scheitern Senioren WG’s häufig an der harten Realität des Alltags. So hängt in der Wohngruppe 9 von Helga Panneborg in der Küche der Spruch „Irgendeiner spinnt immer“. Und damit meint Sie die Tücken des menschlichen Zusammenlebens. Bereits seit sechs Jahren versucht Helga mit Gleichgesinnten eine Senioren-Wohngemeinschaft zu gründen. Doch irgendetwas ist immer dazwischengekommen.

Sie wehrt sich auch gegen läufige Klischees von Senioren in der Gesellschaft. Senioren-Wohngemeinschaften sollten eine Art Ersatzfamilie mit „idealistischer Grundlage“ sein. Es geht darum, ein einer eigenen Wohnung zu leben, aber dennoch Gesellschaft zu haben. Ein Ziel der Wohngruppe 9 war es, ein sozialverträgliches Wohnen zu ermöglichen. Dafür hatten sie auch einen Investor gefunden. Schnell aber wurde klar, mit acht bis zwölf Wohneinheiten ist keine Rentabilität zu erreichen. Es müssten schon 20 bis 30 Wohnungen sein, so der potentielle Investor.

Nicht nur in Osnabrück, wo abgesehen von der Senioren-WG Berningshöhe sämtliche Projekte ins Stocken geraten sind, gibt es Probleme. Es sieht fast überall in Deutschland ähnlich aus. Einige hätten die Vorstellung: „Ich ziehe da ein und bin nicht mehr allein,“ meint Helga Pannenborg. Und oft seien sie anschließend enttäuscht, dass sich niemand für sie interessiere. „Dabei muss jeder auch selbst einen Schritt auf die anderen zugehen und selbst aktiv werden.“ Das Interesse am gemeinschaftlichen Wohnen im Alter ist ungebrochen. / gsp /

Quelle:

Osnabrücker Zeitung: http://www.noz.de/