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Omas Kopfkissen

Die eiserne Reserve wird zur lukrativen Anlage


„Wer wird sein Geld wohl unter dem Kopfkissen aufbewahren, wenn man es doch zur Bank bringen kann,“ ist die Logik der kapitalisierten Märkte. Omas Kopfkissen aber hat auch seine guten Seiten. Wenn nämlich niemand weiß, dass da noch was ist – nämlich Bares – kann es auch niemand wegnehmen. Und bei Zinssätzen um die 1-Prozent-Marke schlagen Bankgebühren oft mehr zu Buche als gewährte Zinsen. Omas Kopfkissen gewinnt also an Attraktivität.


Und wie froh wären jetzt unsere zypriotischen EU-Mitbürger, hätten sie ihr Bares nicht den Banken anvertraut. So aber warten sie seit Tagen darauf, auf ihre Konten endlich zugreifen zu können. Jaja, unsere Bankkonten, das „Buchgeld“ – schwarz auf weiß gedruckt – doch was ist, wenn’s die Bank „auf einmal“ gar nicht mehr hat? Gibt’s nicht – sagen Sie. Doch sage ich – seit Zypern ist alles möglich.


Was ist, wenn man von Ihrem Konto einfach 30 Prozent einbehält – ohne Sie vorher lange zu fragen. Gibts nicht – sagen Sie. Doch, seit Zypern ist alles möglich. Und einmal mehr wird mir das Kopfkissen von Oma immer sympathischer. „Bares lacht“ hat schon die Oma-Generation gewusst. Wir Konto- und Scheckkarten-Geblendeten hatten dafür nur ein müdes Lächeln übrig. Wie lange noch?

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