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Schutz der Daten

Senioren haben nichts zu verbergen

Für die Älteren unter den Senioren, die Generation 70-Plus, ist die aktuelle Diskussion um Datenschutz, Datenklau und Überwachung eine absurde. Es ist die letzte Generation, die in ihrem Berufsleben noch ganz ohne Internet auskam, zumindest die Mehrheit von ihnen.

Das Thema jedoch ist auch für sie nicht neu. Bereits 1949 hatte der englische Schriftsteller Georg Orwell mit seinem Roman 1984 weit in die Zukunft geblickt und ein düsteres Szenario entworfen. Das des totalitären Überwachungsstaates – ohne dass dabei auch nur in Ansätzen eine Idee für das Internet erkennbar gewesen wäre. Überwachung aber kannte man auch schon damals und bereitwillige Spitzel um des eigenen Vorteils und Machtstreben willens gibt es schon immer. Mancher war Opfer, fand keinen Schutz.

Und hoffentlich sind unsere Daten wirklich geschützt, die auf den Bank- und Kreditkarten, auf den Ausweischips oder den Plastikkärtchen der gesunden Krankenkassen. Ob mein Email an Lieschen oder Englbert nun jemand anderes liest ist einerlei. Ob der Geschäftsabschluss nun einen drei- oder vierstelliger Plus- oder Minusbetrag ausweist ist ebenso einerlei. Die Bank weiß es längst und das Finanzamt steht bereits vor der Tür, da hilft kein Datenschutz.

Daten soll der Bürger selber schützen

Bezeichnend aber ist, wenn Innenminister Friedrich die Bürger auffordert sich gefälligst selbst mehr zu schützen. Wie praktisch, den Datenschutz nimmt jetzt der Bürger selbst in die Hand. Das mit den Arbeitsplätzen regelt die Industrie, am liebsten auch ganz alleine. Bahn und Post sind längst privatisiert, demnächst auch die Autobahnen, wir machen es einfach wie die Österreicher. Das mit der Wasserversorgung hat noch nicht so funktioniert, ein Versuch war es ja wert. Dafür aber haben wir die Energieversorgung in bewährte private Hände gegeben, notfalls bis in die Tiefen von Russland.

Da bleibt für die Politiker mehr Zeit sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, die eigene Selbstdarstellung und Vermarktung. Unter großen Opfern nehmen sie dann schon mal Reisen in die Staaten, nach Griechenland und – wenn’s denn sein muss – auch nach Brüssel hin. In Berlin selbst hat man es sich natürlich gemütlich und standesgemäß eingerichtet.

 

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