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Dauerbaustelle Pflege-Reform

Und immer wieder ist „die Pflege“ in den Schlagzeilen. Das ist wie mit einem ungelösten Problem, es wird immer wiederkehren. Ein Politiker schiebt es auf den nächsten, eine Partei auf die andere. Jetzt ist Gesundheitsminister (der wievielte ?) Hermann Gröhe dran und auch er muss natürlich zeigen, dass er was zu sagen hat und Dinge bewegen will, wie etwa die nächste Reform der Pflegeversicherung.

 

„Man muss den Begriff der Pflegebedürftigkeit neu definieren“, so der Minister. „Falsch“, hält die VDK-Präsidentin Ulrike Mascher entgegen. „Wir wissen alle genau um was es geht.“ Ja, es brauche eine neue Evaluierung, also eine Sach- und fachgerechte Bewertung. Und dann möglichst eine Diskussion darüber und nach zwei langen Jahren ein kleines „Reförmchen“. Ulrike Mascher befürchtet darum wohl zu Recht: „Der Zeitplan birgt die Gefahr, dass in dieser Legislaturperiode nichts Entscheidendes mehr für die Betroffenen passiert.“

 

Auch die Familie hat der Minister entdeckt, sie sei der beste ‚Pflegedienst‘, meinte er in der faz. Leider aber gibt es ‚die Großfamilie‘ kaum noch. Sie wurde in einer liberalen Politik in den letzten 50 Jahren quasi eliminiert. Von der sexuellen Befreiung bis hin zur Single-Wohnung und gleichgeschlechtlichen Beziehungen. „Die Gesellschaft muss sich insgesamt anstrengen und Pflegesysteme klug weiterentwickelt werden,“ so die philosophisch anmutende Aussage des Hermann Gröhe. Allein es fehlen Fachkräfte – nicht erst seit heute – und der Anteil von Senioren in der Gesellschaft wird trotz aller klugen Systeme deutlich weiterwachsen. Die ‚Jungen‘ müssten also soviel verdienen, dass sie die Last Schultern können, mit einem Durchschnittseinkommen von 2.500 Euro netto und mehr. Doch die Wirtschaftsweichen wurden anders gestellt. Billig muss sie sein, die Kraft des deutschen Arbeitnehmers.

 So bleibt den Senioren wohl nichts anderes übrig, als sich selbst zu finanzieren. Doch da braucht es satte Pensionen, bei den Renten sieht es eher düster aus. Und damit sind wir wieder an der Ausgangssituation. Der Staat muss helfen, er muss die Weichen (endlich) auf eine zukunftsfähige Politik stellen, die 20 Jahre und weiter voraus denkt.

Den Artikel der faz finden Sie hier: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/groehe-ueber-pflegereform-der-wichtigste-pflegedienst-ist-die-familie-12881440.html

 

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