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Mully Children’s Family Chor verzaubert Publikum

Der „Mully Children’s Family Choir“ (MCF) aus Kenia gastierte im Domus Mea Seniorenzentrum Bayerisch Gmain. Er überzeugte mit zirkusreife Akrobatik, von den jungen Kenianern wie selbstverständlich mit Spaß und Lebensfreude gezeigt. Der Rhythmus der Trommeln zu den klaren hellen Stimmen, riss die Zuschauer mit.


Der Mully-Chor versprüht Charisma, zeigt ein Stück kenianischer Kultur von seiner besten Seite. Und doch haben die Jugendlichen die dunkelsten Seiten des menschlichen Lebens kennen gelernt, wie Stella Louko stellvertretend für ihr Team erzählt. In den Slums, ohne Vater, mit alkoholkranker Mutter, ohne einem festen Dach über dem Kopf und ihr „täglich Brot“ in Mülltonnen sammelnd hat sie ihre Kindheit verbracht, erzählt sie mit ruhiger, monotoner Stimme und reiht sich wieder in den Chor ein, singt, tanzt und lacht. Singt von dem neuen Leben das sie gefunden hat, von der Gnade die ihr von Gott zuteil wurde und ermutigt das Publikum sich ihm zu öffnen, ihm zu vertrauen. Eine Botschaft, die wie selbstverständlich mitschwingt, wenn sich die athletisch gebauten und durchtrainierten „Jungs“ durch den Raum wirbeln, sich zu Pyramiden erheben oder andere kunstvolle Körperbilder darbieten.


(WIC) Die „Mully Children’s Family Choir“ (MCF) ist ein regierungsunabhängiges christlichen Hilfswerk in Kenia, gegründet von Dr. Charles und Esther Mulli 1986. Dr. Charles Mulli, erfolgreicher Geschäftsmann und nebenbei in einem Pfarrgemeinderat engagiert, musste damals mit ansehen, wie ihm sein Auto von Straßenkindern gestohlen wurde – ein Schlüsselerlebnis. Er und seine Familie mit acht Kindern öffneten ihr eigenes Wohnhaus und begannen Geld und sonstigen Besitz aktiv einzusetzen, um armen und verzweifelten Kindern neue Perspektiven zu eröffnen, effektive nachhaltige Hilfe zu leisten – auch aus ihrem christlichen Verständnis von praktischer Nächstenliebe heraus.


1989 wurde ein Heim für Straßen- und Waisenkinder eröffnet, das sich zum größten des Landes entwickelte. Es folgten Schul- und Ausbildungsstätten, Sportstätten, landwirtschaftliche Betriebe. Seither haben rund 7000 ehemalige Straßenkinder, Drogenabhängige und von ihren Eltern verlassene Kinder die MCF-eigene Schule mit höherem Schulabschluss erfolgreich absolviert – und sind heute gut in die Gesellschaft integriert. Aktuell betreut der MCF etwa 2000 Kinder und junge Erwachsene bis 25 Jahre in den verschiedenen Programmen.
Etwa 200 ehemalige MCF-Kinder studierten oder studieren an höheren Schulen und Universitäten. 2003 erlangten die landwirtschaftlichen Betriebe des MCF das „GLOBALGAB-Zertifikat“, mit dem weltweit etablierte Standards im Obst- und Gemüseanbau hinsichtlich Qualität und Nachhaltigkeit gesichert werden. Neben dem MCF kann nur ein einziges Unternehmen in ganz Kenia bisher diesen Standard nachweisen.

Für ihr wirkungsvolles Engagement wurden Dr. Charles und Esther Mulli mehrfach ausgezeichnet: 1999 mit den „Robert W. Pierce“ Preis und 2002 mit dem „Engel der Hoffnung“, beides von „World Vision International“ für herausragende humanitäre Hilfsprojekte gestiftet. 2007 folgte der „Samaritan’s Award“ den kenianischen Finanzministers, 2008 wurde Esther Mulli mit dem „Heart of Africa“ ausgezeichnet und zur Frau des Jahres gekürt. 2009 wurde Charles Mulli der Ehrendoktortitel in Geisteswissenschaften von der IMEA / United Graduate College and Seminary, USA, verliehen. Und Mwai Kibaki, der Präsident des Vielvölkerstaates Kenia mit 42 Sprachen und ebenso vielen ethnischen Gruppen, zeichnete Dr. Mulli letztes Jahr mit dem Verdienstorden „Head of State’s Commendation“ für seinen Einsatz für die Ärmsten der Armen aus.


Dass die Arbeit von MCF so erfolgreich ist liegt nicht zuletzt auch an vielen Spendern überall auf der Welt. Menschen und Kirchen, denen es wichtig ist, Hilfe dort zu leisten, wo sie auch sicher ankommt. Bei dem Besuch in Deutschland können Unterstützer und Interessierte von den jungen Erwachsenen direkt hören, was ihre Hilfe gebracht hat. Auch Esther und Dr. Charles Mulli werden anwesend sein und über ihre Arbeit informieren. Zu Gunsten des Hilfswerkes hofft man auf viele Besucher – und Spenden.


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