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Das Geschäft mit den Medikamenten

Wie die Techniker-Krankenkasse berichtet, nimmt jeder sechste über 65-Jährige mindestens ein Medikament, das gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen kann. Dabei dürfte das nur die Spitze des Eisberges sein. Einige meiner Bekannten in dieser Altersgruppe nehmen täglich sechs verschiedene Medikamente und mehr. Aus einem Arztbesuch resultiert meistens ein weiteres Medikament, um Missempfindungen und ernste Beschwerden abzustellen. Dabei birgt jedes Medikament für sich schon Nebenwirkungen, und die Wechselwirkungen sind meist unbekannt. Auch die Ärzte – so hat es den Anschein – sind mit einer echten Beratung überfordert.

 

Senioren sind dabei der wichtigste Abnehmer im Arzneimittelmarkt. Zwei Drittel aller verschriebenen Medikamente entfallen auf diese Altersgruppe, so die Techniker-Kasse. Dabei seien vor allem sie anfällig für Nebenwirkungen. „Ihre Organe arbeiten nicht mehr so schnell, Wirkstoffe können nicht mehr so gut aufgenommen und abgebaut werden“, stellt die Apothekerin und Arzneimittelexpertin Martine Köthemann fest. „Mögliche Folgen sind zum Beispiel Sturzgefahr, Nierenschäden und Magenblutungen“, so die Expertin.

Bei den Arzneien handelt es sich um 83 Wirkstoffe, die auf der „Priscus-Liste“ zusammengefasst sind. Darunter sind Mittel gegen Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Depressionen sowie Schmerzmittel. Die Liste wurde von Pharmakologen mit Hilfe des Bundesforschungsministeriums erstellt. Norbert Klusen, Chef der Techniker-Kasse, rät den Versicherten zwar, zu jedem Arztbesuch eine Liste aller Medikamente mitzubringen, die sie gerade einnehmen. Dazu gehörten auch nicht verschreibungspflichtige Präparate wie Calcium und Magnesium. Doch selbst das ist keine Garantie dafür, dass eine ausgewogene und vor allem reduzierte Medikamentengabe erfolgt.

 

Quelle:

http://nachrichten.rp-online.de/titelseite/viele-senioren-nehmen-falsche-medikamente-1.443357

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