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Eitle Senioren: die neue-alte Zielgruppe

Sie sind die bevölkerungsstärkste und kaufkräftigste  Zielgruppe in Deutschland, die Senioren. Dabei sind sie häufig eitel und haben ihre ganz eigenen Ansprüche. Diese Erfahrung musste auch der Handyhersteller Fitage machen, der ein ausgezeichnetes und genau abgestimmtes Gerät für Senioren auf den Markt brachte – und dabei pleite ging.


Das Alter wird zur Lebensfrage stilisiert, denn ‚Alt‘ sein will keiner. Und tatsächlich steht der Millenniumsbürger mit 50, 60 und oft auch mit 70 Jahren noch mitten im (Berufs-) Leben. Von ‚Alt‘ kann also nicht wirklich die Rede sein. Objektiv gesehen machen sich aber kleine Einschränkungen bemerkbar, und sei es nur, dass eine Lesebrille durch den Alltag hilft.


Experten raten darum kommentarlos auf die ‚neue-alte‘ Zielgruppe einzugehen. Sie sei mehr auf den unmittelbaren Nutzen eines Produktes oder einer Dienstleistung orientiert. Je klarer und einfacher, je glaubwürdiger die Attribute, desto höher sei die Erfolgsquote. Die Ausführung müsse dabei „handwerklich sauber“ sein, von hoher Qualität.


Der Joghurthersteller Danone wäre dabei ein gutes Vorbild.  Fruchtzwerge werden nicht nur mit Kindern beworben, sondern auch mit älteren Models. Auch der Hersteller von  Capri Sonne will seine Zielgruppe erweitern. Statt des typischen Strohhalms gibt es inzwischen auch Verpackungen mit griffigem Schraubverschluss. „Damit erhöht sich die Chance, auch für ältere Zielgruppen attraktiv zu sein“ sagt Gundolf Meyer-Hentschel, Inhaber des gleichnamigen Instituts für Seniorenmarketing in Saarbrücken.


Umfragen des Meyer-Hentschel Instituts für Seniorenmarketing belegen: Wenn ältere Menschen mit einer Verpackung unzufrieden waren, kaufen rund ein Drittel von ihnen beim nächsten Mal ein anderes Produkt. Die Probleme sind vielfältig. Wenn etwa die Schrift auf der Packung schwer zu erkennen ist, weil sie zum Beispiel zu klein ist oder das Licht zu stark reflektiert, schreckt das ältere Verbraucher ab. In einer Umfrage der Unternehmensberatung A.T. Kearny gab die Hälfte der 60- bis 80-jährigen Teilnehmer an, dass sie Etiketten „nicht immer genau lesen können“. Studien des Meyer-Hentschel Instituts für Seniorenmarketing ergaben zudem, dass mehr als 90 Prozent der 60-Jährigen Probleme beim Öffnen von Verpackungen haben.


Quelle: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/das-richtige-marketing-fuer-senioren/5968782.html

 

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