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200 Millionen Senioren fordern

China: Reich der Mitte mit 2000-Jähriger Kultur und seit 1949 Volksrepublik. Nach der Kulturrevolution (1966 – 1976) ist es das erste Land der Erde mit einer strikten Geburtenkontrolle (Ein-Kind-Regelung), was bei einer Bevölkerung von über 1 Milliarde Menschen drastische Auswirkungen hat. Das „moderne China“ sieht sich jetzt nämlich mit einer gewaltigen Überalterung konfrontiert. Die Zahl der Senioren in China wird bis Jahresende auf 200 Millionen anwachsen.


Senioren leiden: Die alten Traditionen
wurden mit System eliminiert


Und der Deutschlandfunk merkt dazu an: „ … die konfuzianischen Traditionen, die die Jungen zur Versorgung der Alten verpflichten, greifen immer weniger. Viele alte Menschen leben in Armut, staatliche Versorgung gibt es so gut wie nicht.“ Die Struktur der Familien wurde per Gesetz aufgekündigt und ein einziges Kind kann nicht die Last der Eltern (der Alten) und womöglich noch der Großeltern auffangen. Zudem lebt die junge Generation heute in den Städten um dort wenigstens ein wirtschaftliches Auskommen zu finden.


Der Staat hingegen hat nichts unternommen, die Weichen, etwa durch ein frühzeitiges Renten- und Sozialsystem wie in Europa, nicht richtig gestellt. Derzeit gibt es in Peking pro 1.000 Senioren gerade mal 28 Betten in staatlich geförderten Heimen. Dabei stehen in manchen Zimmern bis zu acht Betten dicht an dicht. Platz für persönliche Habe oder gar eigene Möbel gibt es nicht. Ein Bett kostet trotzdem rund 250 Euro im Monat.


Versorgung für die Elite


Es sind große Anlagen im Bau. Im Norden Pekings entsteht derzeit eine Mega-Wohnanlage für reiche Alte: eine Art Stadt für Senioren, in der eines Tages 12.000 alte Menschen leben sollen. Daneben ein Krankenhaus mit 3.000 Betten zur medizinischen Versorgung der Bewohner. Doch Planern und Experten in China ist auch klar, dass solche Einrichtungen nur für eine Minderheit erschwinglich sind. Die Mehrheit werde auf die Familie und den Staat angewiesen bleiben, sagt Professor Zhang.  Ein Gesamtkonzept gibt es nicht. Nur grobe Richtwerte. Und die heißen 9-7-3. In der Pekinger Führung geht man davon aus, dass auch in Zukunft 90 Prozent der alten Menschen zu Hause betreut werden, sieben Prozent in staatlich geförderten Einrichtungen und drei Prozent in privaten Altersheimen wie dem eleganten Aimujia. Das heißt: Die Regierung setzt weiterhin vor allem auf das Pflichtgefühl der Kinder.


Lesen sie den ausführlichen Artikel unter:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1988770/

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