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Workshop „Suchtprävention / Psychische Störungen“

Schüler besuchen zum Alkohol- & Drogen-Präventionsprojekt Sozialtherapeutisches Zentrum in Bischofswiesen

Schüler interviewen Süchtige

Im Sozialtherapeutischen Zentrum Hallthurm konnten die Schüler Fragen an zwei suchtmittelerkrankte Bewohner richten, die sich freiwillig zu einem Interview bereit erklärt hatten.

Berchtesgaden/Bischofswiesen – Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen des Gymnasiums Berchtesgaden machten sich ein Bild vom Leben in den Sozialtherapeutischen Einrichtungen Hallthurm und Untersberg. Zur Vorbereitung konnten sich die Jugendlichen innerhalb eines Workshops mit dem Themen „Suchtprävention“ und „Psychische Störungen“ vertraut machen.

 

Suchterkrankung, psychische Erkrankungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung

 

„Aufstehen, Körperpflege, Frühstück, arbeiten und danach freie Zeit.“ So einfach und selbstverständlich die Antwort auf die Fragen nach dem Tagesablauf klingen mag, für die Bewohnerinnen und Bewohner in Hallthurm ist es mitunter ein hartes Stück Arbeit, sich wieder an einen geregelten Alltag mit fester Struktur zu gewöhnen. Die Diplom-Psychologen Christian Perschl und Manuel Schmelzer übernahmen die Begleitung der Schulklassen und erklärten die „offene“ und die „beschützende Unterbringung“.

 

Der Unterschied ist eine verschlossene Türe

 

Diplom-Psychologe Christian Perschl erklärte die „offene“ und die „beschützende Unterbringung“.

Diplom-Psychologe Christian Perschl erklärte die „offene“ und die „beschützende Unterbringung“.

Voraussetzung für eine geschlossene Unterbringung in Hallthurm ist immer ein richterlicher Beschluss. Faktoren wie Eigengefährdung, massive Selbstbedrohung bei fehlender Zurechnungsfähigkeit müssen bei einer ärztlichen Beurteilung festgestellt werden. Eher selten lassen sich psychisch kranke Menschen freiwillig einweisen, aber auch das gibt es. Meist geht der stationären Unterbringung ein Leidensweg mit Verwahrlosung und Obdachlosigkeit voraus, von den gesundheitlichen Schäden ganz zu schweigen. „Erst wenn der Suchtmittelmißbrauch und die Probleme groß genug sind, kann es zur Einsicht beim Betroffenen kommen,“ schildert Perschl seine Erfahrungen aus der Sozialtherapie mit suchtkranken Menschen.

 

Wieder zurück ins Leben finden

 

Ziel ist es, eine realistische Lebensperspektive zu entwickeln und damit wieder am sozialen Leben teilnehmen zu können. Im optimalen Fall kann die beschützende Unterbringung aufgehoben werden und der Bewohner wechselt in den offenen Bereich oder sogar in die Außenwohngruppe, in der selbst gekocht und gewaschen wird. Auch die Beschäftigung in den arbeitstherapeutischen Werkstätten (Arbeitstherapie) ist Bestandteil der Therapie. Dadurch soll die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben sowie eine möglichst selbstständige oder selbstbestimmte Lebensführung ermöglicht werden.

 

Schüler sprechen mit Süchtigen

 

Im Anschluss an die Besichtigung der Einrichtung hatten die Schüler die Möglichkeit, Fragen an zwei suchtmittelerkrankte Bewohner zu richten, die sich freiwillig zu einem Interview bereit erklärt hatten. Nach anfänglichem Zögern nahm das Gespräch Fahrt auf und die Schülerinnen und Schüler konnten Einblick in die Sucht- und Drogenkarriere bekommen, die schließlich zur Unterbringung im Sozialtherapeutisches Zentrum Hallthurm und Sozialtherapeutisches Zentrum Untersberg führte. „Das Gespräch mit den Bewohnern war eine sehr intensive Erfahrung und viel eindrucksvoller als es ein Vortrag sein kann,“ erklärte Lehrerin Cornelia Schütz und fügte hinzu, dass neben der Wissensvermittlung vor allem die Persönlichkeitsbildung der Schüler und die Erziehung zu einer lebensbejahenden und belastbaren Lebensführung im Vordergrund steht. (StW)

 

Fotos: Steffen Waurig © Domus Mea


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